Samstag, 12. September 2020

Nachhaltiger Umgang mit Schmuck

Im April hatte ich ja schon einen Nachhaltigkeitsschwerpunkt hier auf meinem Blog. Heute möchte ich dem noch einen Punkt hinzufügen, der in der Nachhaltigkeitsdebatte meistens untergeht: Schmuck. In den letzten Jahren hat sich zwar einiges getan, allerdings ist das Thema lange nicht so präsent wie nachhaltige Kleidung, Plastikvermeidung, umweltfreundliches Reisen etc.
 
Es gibt mehrere Wege, Nachhaltigkeit auch beim Thema Schmuck zu leben. Eine wichtige Stellschraube ist die bewusste Anschaffung. Prinzipiell gilt beim Kauf eines Schmuckstücks, zuerst zu überlegen, ob man es wirklich lange tragen wird. Dies ist die Grundlage einer nachhaltigen Kaufentscheidung. Wer weiter gehen möchte, beschäftigt sich auch mit der Herkunft, den Materialien und der Herstellung des Schmuckstücks: 
 
-        Fair produzierter Schmuck
Beim Abbau von Edelmetallen kommen oft giftige Chemikalien zum Einsatz. In vielen Abbaugebieten werden Minenarbeiter*innen ausgebeutet oder diskriminiert, manchmal werden Kinder als Arbeitskräfte herangezogen, und manche Minengebiete liegen in Konfliktregionen. Daher setzen einige Hersteller auf konfliktfreie Rohstoffe und achten auf faire Arbeits- und Abbaubedingungen. Dies gilt sowohl für Edelsteine als auch für Edelmetalle. Hier findet ihr Informationen zu Fairtrade-Gold: http://www.fairgold.org/
Die Wahrscheinlichkeit, im Laden zu erfahren, woher die verwendeten Rohstoffe stammen und wie sie produziert wurden, ist bei kleinen Gold- und Silberschmieden bzw. Juweliergeschäften höher als bei großen Ketten. Nachfragen lohnt sich aber auf jeden Fall.
 
-        Schmuck aus nachhaltigen Materialien
Nachhaltige Materialien müssen nicht industriell abgebaut werden. Darunter fallen beispielsweise recycelte Edelmetalle (aus alten Gold- und Silbermünzen, …), ökologisch gegerbtes Leder sowie nachwachsende Rohstoffe wie Kork und Holz. Recyclinggold hat übrigens die bessere Umweltbilanz als Fairtrade-Gold.
 
-        Secondhand- oder Vintageschmuck
Für diese Schmuckstücke sind keine neuen Materialien notwendig. So werden nicht nur Ressourcen geschont, es wird auch gleichzeitig Müll vermieden.
 
Schmucklabels, denen Nachhaltigkeit besonders wichtig ist, gestalten auch ihre Verpackungen möglichst plastikfrei und die Lieferwege klimaneutral.
 
Ein eigenes Kapitel: Upcycling-Schmuck 
Upcycling ist nicht immer nachhaltig. Generell sind Upcycling-Produkte Neuware vorzuziehen. Manchmal wäre es allerdings besser für die Umwelt, die Rohstoffe direkt im Recyclingkreislauf zu lassen, anstatt sie so weiterzuverwerten, dass danach nur noch ein Downcycling stattfinden kann.
 
Am nachhaltigsten ist es, neben Secondhandware und Vintagestücken auf hochwertige Produkte aus fairer Herstellung und umweltfreundlichen Materialien zu setzen und diese lange zu nutzen. Dazu gehört auch, sie reparieren zu lassen, wenn sie beschädigt sind. Und natürlich, kleine lokale und regionale Produzent*innen zu unterstützen.
 

 

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