Im April hatte ich ja schon
einen Nachhaltigkeitsschwerpunkt hier auf meinem Blog. Heute möchte ich dem
noch einen Punkt hinzufügen, der in der Nachhaltigkeitsdebatte meistens
untergeht: Schmuck. In den letzten Jahren hat sich zwar einiges getan,
allerdings ist das Thema lange nicht so präsent wie nachhaltige Kleidung,
Plastikvermeidung, umweltfreundliches Reisen etc.
Es gibt mehrere Wege,
Nachhaltigkeit auch beim Thema Schmuck zu leben. Eine wichtige Stellschraube
ist die bewusste Anschaffung. Prinzipiell gilt beim Kauf eines Schmuckstücks,
zuerst zu überlegen, ob man es wirklich lange tragen wird. Dies ist die
Grundlage einer nachhaltigen Kaufentscheidung. Wer weiter gehen möchte,
beschäftigt sich auch mit der Herkunft, den Materialien und der Herstellung des
Schmuckstücks:
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Fair produzierter Schmuck
Beim Abbau
von Edelmetallen kommen oft giftige Chemikalien zum Einsatz. In vielen
Abbaugebieten werden Minenarbeiter*innen ausgebeutet oder diskriminiert,
manchmal werden Kinder als Arbeitskräfte herangezogen, und manche Minengebiete
liegen in Konfliktregionen. Daher setzen einige Hersteller auf konfliktfreie
Rohstoffe und achten auf faire Arbeits- und Abbaubedingungen. Dies gilt sowohl
für Edelsteine als auch für Edelmetalle. Hier findet ihr Informationen zu
Fairtrade-Gold: http://www.fairgold.org/
Die
Wahrscheinlichkeit, im Laden zu erfahren, woher die verwendeten Rohstoffe
stammen und wie sie produziert wurden, ist bei kleinen Gold- und
Silberschmieden bzw. Juweliergeschäften höher als bei großen Ketten. Nachfragen
lohnt sich aber auf jeden Fall.
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Schmuck aus nachhaltigen Materialien
Nachhaltige
Materialien müssen nicht industriell abgebaut werden. Darunter fallen
beispielsweise recycelte Edelmetalle (aus alten Gold- und Silbermünzen, …),
ökologisch gegerbtes Leder sowie nachwachsende Rohstoffe wie Kork und Holz. Recyclinggold
hat übrigens die bessere Umweltbilanz als Fairtrade-Gold.
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Secondhand- oder Vintageschmuck
Für diese
Schmuckstücke sind keine neuen Materialien notwendig. So werden nicht nur Ressourcen
geschont, es wird auch gleichzeitig Müll vermieden.
Schmucklabels, denen
Nachhaltigkeit besonders wichtig ist, gestalten auch ihre Verpackungen
möglichst plastikfrei und die Lieferwege klimaneutral.
Ein eigenes Kapitel: Upcycling-Schmuck
Upcycling ist nicht immer
nachhaltig. Generell sind Upcycling-Produkte Neuware vorzuziehen. Manchmal wäre
es allerdings besser für die Umwelt, die Rohstoffe direkt im Recyclingkreislauf
zu lassen, anstatt sie so weiterzuverwerten, dass danach nur noch ein
Downcycling stattfinden kann.
Am nachhaltigsten ist es,
neben Secondhandware und Vintagestücken auf hochwertige Produkte aus fairer
Herstellung und umweltfreundlichen Materialien zu setzen und diese lange zu
nutzen. Dazu gehört auch, sie reparieren zu lassen, wenn sie beschädigt sind.
Und natürlich, kleine lokale und regionale Produzent*innen zu unterstützen.
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