Samstag, 25. April 2020

Tipps für einen nachhaltigeren Alltag – Teil 2: Müll vermeiden und richtig entsorgen

Hier kommt der zweite Teil meiner Basistipps für einen nachhaltigeren Lebensstil. Diesmal konzentriere ich mich auf einen essenziellen Aspekt des schonenden Umgangs mit Ressourcen: Müll vermeiden und richtig entsorgen. Dass alte Elektrogeräte, Autoreifen etc. nicht einfach in die Landschaft gekippt werden dürfen und Abfall weder auf der Straße noch in Gewässern was zu suchen hat, ist hoffentlich allen klar. Hier geht es um Punkte, an die wir vielleicht nicht sofort denken – und oft sind wir uns dessen nicht bewusst, was selbstverständliche Handlungen für Konsequenzen haben.

1.      Müll trennen
Mülltrennung ist ein grundlegender Punkt, der – zumindest in Österreich – meistens recht einfach umzusetzen ist. Ich beispielsweise trenne Plastik, Metall, Altpapier, Biomüll und Restmüll. Im Haus haben wir zwar nur Restmüll- und Altpapiertonnen, aber den Rest trage ich zu den Müllinseln in der Umgebung. Natürlich ist das etwas mehr Aufwand als einfach alles in den Restmüll zu schmeißen, aber die paar zusätzlichen Meter stören mich nicht – im Gegenteil, so habe ich etwas mehr Bewegung in meinen Alltag integriert. Das ist für mich ein sehr praktischer Nebenaspekt, da ich als Übersetzerin den Großteil des Tages sitzend verbringe ;)
Da wir sie wahrscheinlich noch länger tragen müssen, möchte ich kurz auf MNS-Masken eingehen. Sie gehören in den Restmüll. Als Alternative zu den Wegwerfmasken sind aus Stoff genähte empfehlenswert, da sie waschbar sind und wiederverwendet werden können. 
     
2.      Müll vermeiden
Bleiben wir beim Müll: Inzwischen ist das Bewusstsein zwar gestiegen, aber wir produzieren immer noch sehr viel Müll. In vielen Bereichen ist es nicht so schwer, Müll zu vermeiden – und manchmal schont das auch noch das Konto :)
Lebensmittel habe ich letzte Woche schon erwähnt: Nur das kaufen, was man auch wirklich essen wird, damit weniger Lebensmittel weggeschmissen werden müssen. Reste können zu leckeren – und oft rasch zubereiteten – Mahlzeiten verarbeitet werden.
Versucht, soweit es geht Mehrweggebinde zu kaufen. Bei Flaschen bedeutet das ein höheres Gewicht, weswegen ich meine Einkäufe dementsprechend plane. Inzwischen ist es schon eine Gewohnheit von mir geworden, zum Rucksack zu greifen, wenn ich weiß, dass ich Glasflaschen nach Hause bringen werde =D
     
3.      Verpackungen reduzieren
Schaut euch bei euren Einkäufen mal an, was alles verpackt ist und wo es unverpackte Alternativen gibt. Obst und Gemüse eignen sich gut dafür. Ich habe beim Einkaufen auch immer eine Stofftasche o. Ä. dabei, so benötige ich an der Kassa keine zusätzliche Tragetasche. Prinzipiell ist Stoff besser als Plastik und Papier, ideal sind natürlich Taschen aus fair gehandelter Biobaumwolle. Absolut top ist, dass man sie gut waschen und flicken kann, sollten sie schmutzig werden oder Löcher bekommen. Es gibt auch schon sehr viele mit coolen Motiven oder lustigen Sprüchen, schaut euch einfach mal um!
Wer noch einen Schritt weiter gehen will, kauft keine mehrfachverpackten Produkte mehr, wie das oft bei Tees, Schokoriegeln etc. der Fall ist. In vielen Supermärkten kann man sogar an der Wurst- oder Fleischtheke das Gewünschte in eigens mitgebrachtes Geschirr einpacken lassen. Außerdem gibt es in manchen Städten Unverpackt-Geschäfte, in denen die Ware nach Bedarf in selbst mitgebrachte Gefäße abgefüllt wird.
Wer gerne Kaffee trinkt, kann sich einen Mehrwegbecher für den Coffee-to-go zulegen – wenn möglich, einen plastikfreien ;)
     
4.      Plastik vermeiden
Jede und jeder von euch hat vermutlich schon Bilder der riesigen Plastikinseln gesehen, die unsere Meere verschmutzen und für die Meeresbewohner ein teilweise lebensbedrohliches Problem sind.
Plastikverpackungen und Mikroplastik sind meiner Ansicht nach die beiden wichtigsten Punkte, wenn man über Plastik und Nachhaltigkeit spricht. Mikroplastik findet sich teilweise in Waschmitteln, Peelings oder Shampoos, weshalb man beim Einkauf darauf achten sollte, Produkte zu wählen, die frei davon sind. Ich persönlich verwende Naturkosmetik und großteils zertifizierte Biowaschmittel.
Mikroplastik löst sich auch aus Kunststoffgewebe von Kleidung, wenn sie gewaschen wird. Setzt daher wenn möglich auf Naturmaterialien.
In der Küche kann Plastik oft durch Holz oder andere Materialarten ersetzt werden, beispielsweise bei Kochlöffeln, Pfannenwendern, Spülbürsten, Schneidebrettern, Salatbesteck etc. Sogar Holzzahnbürsten und Haarseifen sind inzwischen in vielen Geschäften erhältlich.
Wenn ihr zu jenen Personen gehört, die immer eine Flasche Wasser dabeihaben, rate ich euch zu Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl. Die sind zwar in der Anschaffung teurer, aber man spart viel Plastik und dazu noch Geld, wenn man zusammenrechnet, auf wie viele gekaufte Plastikflaschen man damit verzichten kann.
Bei Verpackungen gibt es teilweise schon Alternativen aus recyceltem Plastik. Die sind meiner Meinung nach nach nicht unbedingt ideal, aber auf jeden Fall ressourcenschonender als herkömmliches Plastik.
Eine super Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolie ist übrigens ein Bienenwachstuch. Die kann man entweder kaufen oder selbst herstellen. Ich habe inzwischen vier verschiedene Größen davon und bin total begeistert.

Puh, das ist jetzt wieder ein richtig langer Beitrag geworden! Ich hoffe, dass meine Anregungen für euch nützlich sind. Was fallen euch noch für Möglichkeiten ein, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen? Lasst mir gerne einen Kommentar dazu da!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen