Hier kommt der zweite Teil meiner
Basistipps für einen nachhaltigeren Lebensstil. Diesmal konzentriere ich mich
auf einen essenziellen Aspekt des schonenden Umgangs mit Ressourcen: Müll
vermeiden und richtig entsorgen. Dass alte Elektrogeräte, Autoreifen etc. nicht
einfach in die Landschaft gekippt werden dürfen und Abfall weder auf der Straße
noch in Gewässern was zu suchen hat, ist hoffentlich allen klar. Hier geht es
um Punkte, an die wir vielleicht nicht sofort denken – und oft sind wir uns
dessen nicht bewusst, was selbstverständliche Handlungen für Konsequenzen
haben.
1. Müll trennen
Mülltrennung
ist ein grundlegender Punkt, der – zumindest in Österreich – meistens recht
einfach umzusetzen ist. Ich beispielsweise trenne Plastik, Metall, Altpapier,
Biomüll und Restmüll. Im Haus haben wir zwar nur Restmüll- und Altpapiertonnen,
aber den Rest trage ich zu den Müllinseln in der Umgebung. Natürlich ist das etwas
mehr Aufwand als einfach alles in den Restmüll zu schmeißen, aber die paar
zusätzlichen Meter stören mich nicht – im Gegenteil, so habe ich etwas mehr
Bewegung in meinen Alltag integriert. Das ist für mich ein sehr praktischer Nebenaspekt, da ich als Übersetzerin den Großteil des Tages sitzend verbringe ;)
Da wir sie wahrscheinlich noch länger tragen müssen, möchte ich kurz auf MNS-Masken eingehen. Sie gehören in den Restmüll. Als Alternative zu den Wegwerfmasken sind aus Stoff genähte empfehlenswert, da sie waschbar sind und wiederverwendet werden können.
2. Müll vermeiden
Bleiben wir
beim Müll: Inzwischen ist das Bewusstsein zwar gestiegen, aber wir produzieren
immer noch sehr viel Müll. In vielen Bereichen ist es nicht so schwer, Müll zu
vermeiden – und manchmal schont das auch noch das Konto :)
Lebensmittel
habe ich letzte Woche schon erwähnt: Nur das kaufen, was man auch wirklich
essen wird, damit weniger Lebensmittel weggeschmissen werden müssen. Reste
können zu leckeren – und oft rasch zubereiteten – Mahlzeiten verarbeitet
werden.
Versucht,
soweit es geht Mehrweggebinde zu kaufen. Bei Flaschen bedeutet das ein höheres
Gewicht, weswegen ich meine Einkäufe dementsprechend plane. Inzwischen ist es
schon eine Gewohnheit von mir geworden, zum Rucksack zu greifen, wenn ich weiß,
dass ich Glasflaschen nach Hause bringen werde =D
3. Verpackungen reduzieren
Schaut euch
bei euren Einkäufen mal an, was alles verpackt ist und wo es
unverpackte Alternativen gibt. Obst und Gemüse eignen sich gut dafür. Ich habe beim
Einkaufen auch immer eine Stofftasche o. Ä. dabei, so benötige ich an der Kassa
keine zusätzliche Tragetasche. Prinzipiell ist Stoff besser als Plastik und
Papier, ideal sind natürlich Taschen aus fair gehandelter Biobaumwolle.
Absolut top ist, dass man sie gut waschen und flicken kann, sollten sie schmutzig werden oder Löcher
bekommen. Es gibt auch schon sehr viele mit coolen Motiven oder lustigen
Sprüchen, schaut euch einfach mal um!
Wer noch
einen Schritt weiter gehen will, kauft keine mehrfachverpackten Produkte mehr,
wie das oft bei Tees, Schokoriegeln etc. der Fall ist. In vielen
Supermärkten kann man sogar an der Wurst- oder Fleischtheke das Gewünschte in
eigens mitgebrachtes Geschirr einpacken lassen. Außerdem gibt es in manchen
Städten Unverpackt-Geschäfte, in denen die Ware nach Bedarf in selbst
mitgebrachte Gefäße abgefüllt wird.
Wer gerne
Kaffee trinkt, kann sich einen Mehrwegbecher für den Coffee-to-go zulegen –
wenn möglich, einen plastikfreien ;)
4. Plastik vermeiden
Jede und
jeder von euch hat vermutlich schon Bilder der riesigen Plastikinseln gesehen,
die unsere Meere verschmutzen und für die Meeresbewohner ein teilweise
lebensbedrohliches Problem sind.
Plastikverpackungen
und Mikroplastik sind meiner Ansicht nach die beiden wichtigsten Punkte, wenn
man über Plastik und Nachhaltigkeit spricht. Mikroplastik findet sich teilweise
in Waschmitteln, Peelings oder Shampoos, weshalb man beim Einkauf darauf achten
sollte, Produkte zu wählen, die frei davon sind. Ich persönlich verwende
Naturkosmetik und großteils zertifizierte Biowaschmittel.
Mikroplastik
löst sich auch aus Kunststoffgewebe von Kleidung, wenn sie gewaschen wird.
Setzt daher wenn möglich auf Naturmaterialien.
In der Küche
kann Plastik oft durch Holz oder andere Materialarten ersetzt werden,
beispielsweise bei Kochlöffeln, Pfannenwendern, Spülbürsten, Schneidebrettern,
Salatbesteck etc. Sogar Holzzahnbürsten und Haarseifen sind inzwischen in vielen
Geschäften erhältlich.
Wenn ihr zu
jenen Personen gehört, die immer eine Flasche Wasser dabeihaben, rate ich euch
zu Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl. Die sind zwar in der Anschaffung
teurer, aber man spart viel Plastik und dazu noch Geld, wenn man
zusammenrechnet, auf wie viele gekaufte Plastikflaschen man damit verzichten
kann.
Bei
Verpackungen gibt es teilweise schon Alternativen aus recyceltem Plastik. Die
sind meiner Meinung nach nach nicht unbedingt ideal, aber auf jeden Fall
ressourcenschonender als herkömmliches Plastik.
Eine super
Alternative zu Alu- oder Frischhaltefolie ist übrigens ein Bienenwachstuch. Die
kann man entweder kaufen oder selbst herstellen. Ich habe inzwischen vier
verschiedene Größen davon und bin total begeistert.
Puh, das ist jetzt wieder ein
richtig langer Beitrag geworden! Ich hoffe, dass meine Anregungen für euch
nützlich sind. Was fallen euch noch für Möglichkeiten ein, um einen
nachhaltigeren Lebensstil zu führen? Lasst mir gerne einen Kommentar dazu da!